Über Verletzlichkeit

Es ist eine wichtige Entscheidung, sich im Internet zu zeigen. Eine Entscheidung, die aktiv und bedacht getroffen werden muss. Zumindest sehe ich das so. Denn wenn ich hier etwas veröffentliche macht mich das angreifbar, verletzlich. Ich weiß nie, wie andere darauf reagieren werden. In den meisten Fällen habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht, aber es waren eben auch ein paar negative dabei.

Dennoch schreibe ich hier weiter über mich, über mein Leben, meine Fehler und Schwächen und alles, was mich beschäftigt. Wieso?

Zum Einen ist es ein schönes Outlet für mich. Ich kann meine Gedanken sprudeln lassen und aus Wörtern Geschichten zaubern. Etwas, das mich schon immer fasziniert hat. Und das beste dabei: Ich kann das mit einigem Erfolg machen, einfach indem ich Inspiration aus meinem eigenen Leben einströmen lasse. Ich finde das unglaublich und bin immer wieder davon überrascht, wohin es mich gebracht hat.

In den letzten Monaten hatte ich einige Hürden, die es immer noch zu überwinden gibt, denn eines an diesem Blog ist für mich sehr präsent: Mein Krank-Sein.

Meine Glykogenose, meine Transplantationen, meine Depressionen, meine Schmerzen: Alles fließt durch diesen Blog wie durch meine Venen und obwohl das ganz selbstverständlich ist – immerhin wird ein Großteil meines Lebens von diesen Themen bestimmt – so sind sie doch nicht alles, was mich ausmachen. Vielmehr möchte ich über das Leben schreiben, das aus diesen Themen entstanden ist, das Leben, das manchmal eintönig sein kann, das manchmal melancholisch ist und manchmal aus kindlichem Staunen besteht. Ich freue mich darauf, ich hoffe ihr auch.

Ich möchte meine Krankheit nur thematisieren, wenn es sich richtig anfühlt, wenn ich etwas daraus mitnehme und lerne, aber nicht überlegen muss, wie ich einen neuen spannenden Aspekt daraus ziehen kann, wenn es gerade gar keinen gibt. Immerhin heißt es „Leben mit 3 Lebern“ nicht „Leiden mit 3 Lebern“. Außerdem ist es nicht gut für den Kopf, wenn man den ganzen Tag vor dem Computer sitzt und darüber nachdenkt, wie krank man ist. Da bin ich mir ziemlich sicher. Es ist ja auch gar nicht immer wichtig, dass und wie krank ich bin. An einem Tag ist das Wichtigste in meinem Leben ein Apfelkuchenrezept, das mich an meine Zeit in Frankreich erinnert. An einem anderen ist es, kreativ zu sein und etwas mit den Händen zu machen. Manchmal ist es auch, vor dem Fernseher zu sitzen und Zelda zu spielen.

All diese Aspekte, die mein Leben hat möchte ich hier mit euch teilen. Ich freue mich, wenn ihr dabei seid.

Alles Liebe,

Rebecca


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